Atmosphärische Wellenerscheinungen im deutschen Mittelgebirgsraum sind nicht selten.
In zunehmendem Maße werden die sich bietenden Möglichkeiten auch segelfliegerisch genutzt. Regional wird dies ermöglicht vor allem durch die mündliche Weitergabe von Erfahrungen: wo steht die Welle? - wie ist der Einstieg möglich? - wie hoch reicht sie? - bei welchen Wetterlagen bildet sich die Wellenströmung aus?
Prof. Walter Georgii gibt in der vierten Auflage seines Buches "Meteorologische Navigation des Segelfluges" - also im Jahre 1974 - eine erste Sammlung von Flugberichten über Wellensegelflüge im Mittelgebirgsraum wieder. Bezeichnet er doch den südniedersächsischen Raum gar als "Norddeutsches Wellenflugzentrum"...
Es ist überfällig, daß
wir versuchen, diesen großen Erfahrungsschatz gesichert und überregional
zu erfassen.
Diffuses Ahnen, was wo möglich
ist, kann so ersetzt werden durch ein konkretes Gesamtbild, das sich aus
den Erfahrungen jedes Einzelnen fügen lassen wird. Die Informationen
über Wellenflugmöglichkeiten im Mittelgebirgsraum gilt es also
schriftlich zusammenzufassen, zu pflegen und zu ergänzen und - das
ist schließlich der Sinn - allen Interessierten verfügbar zu
machen. So haben wir alle den praktischen Nutzen und können hoffen,
daß eine Auswertung und Interpretation der Daten für Fachleute
mit zunehmender Materialfülle umso attraktiver wird.
Berichte über Flüge oder
Beobachtungen können sich natürlich auch auf Leewellenereignisse
beziehen, die vor längerer Zeit stattfanden; sie können aus nur
wenigen Eckdaten bestehen (etwa Datum und Ort) oder mit Liebe zum Detail
und natürlich auch unter Zuhilfenahme neuerer Technologie (Logger)
zusammengestellt werden. Anregungen für eine möglichst vollständige
Schilderung eines Wellensegelfluges oder einer Wellenbeobachtung gibt eine
Auflistung "Erfassungshilfe".
(für deren Vervollständigung ich gerne Hinweise erwarte ...).
Willkommen sind aber auch Berichte
aus der einschlägigen Literatur (Luftsport, Aerokurier...).
Ideal wäre es, wenn es umfassender
als z.Zt. gelänge, die Flugberichte jeweils durch exakte Wetterdaten
zu ergänzen (Karten, Temperatur- und Windprofile usf). Auch hier bietet
sich ein weites Feld gemeinsamer Betätigungsmöglichkeiten:
die Beschaffung EDV-gerecht verfügbarer
Temp-Daten zur Berechnung von Kennparametern (Scorer etc.), die Recherche
nach hochauflösenden Bildern niedrigfliegender Satelliten zum Nachweis
von Wellenzügen anhand der Wolkenstruktur.
Also: Email an Dummann@mittelgebirgsleewelle.de
Abschließend soll an dieser
Stelle auf die Selbstverständlichkeit hingewiesen werden, daß
Leewellenflüge auch im Mittelgebirgsraum verantwortungsbewußt
vorbereitet und durchgeführt werden müssen:
Dazu gehört das Einholen einer
ggfs. erforderlich werdenden Flugverkehrsfreigabe genauso wie die Notwendigkeit
einer zusätzlichen Sauerstoffatmung bei Erreichen größerer
Flughöhen.
Der erste Aspekt hat bei allen hier geschilderten Flügen Berücksichtigung gefunden, wohingegen bei der Umsetzung der zweiten Forderung der vermeintlich vorhandene individuelle Spielraum z.T. bis an die Grenzen ausgeschöpft wurde, so daß hier eindringlich auf die Gefährlichkeit solchen Unterfangens hingewiesen werden soll: Bereits ab 3.000m treten bei nicht angepaßten Personen Merkmale der Höhenkrankheit auf, die sich beim längeren Aufenthalt in diesen Höhen oder beim weiteren Aufstieg verstärken.
Die Person...
[Impressum]
Jörg Dummann, Jahrgang 1956,
verheiratet, 3 Kinder
Studium Gymnasiallehramt Biologie/Geographie in Braunschweig (unter
besonderem Einfluß und mit besonderem Dank an Prof. Dr. Heinrich Rohdenburg,
Institut für Geographie und Geoökologie der TU Braunschweig), seit 1990 Angestellter
der Betreuungsgesellschaft für Umweltfragen Dr. Poppe mbH (Kassel),
"dem" deutschlandweit und auch international tätigen Beratungsunternehmen
für industriellen Umweltschutz,
Segelflug seit 1973, Fluglehrer seit 1980 (ca. 1.450 Std./ 5.400 Starts),
Kunstflugberechtigung (schon lange nicht mehr praktiziert...), seit 1987
Besitzer und - zusammen mit Dennis Patzig - Liebhaber einer Foka 4 (die manchmal auch
fliegt... und mich zweimal über 430km-FAI-im-Eck getragen hat - eine
Grenze, die ich in diesem Leben wohl motivationsbedingt nicht mehr
überschreiten werde...)