Hier die Beschreibung vom Flug Jens und Johnny Alberts am Samstag den 8.11. Der Flug war sicher nach Höhe oder Strecke nicht spektakulär, aber die Entwicklung am Nachmittag mit Cumulus/Welle ist vielleicht interessant. Besonders nachdem ich den Bericht von Marco an der Porta sah, dachte ich, das es vielleicht kein so ganz lokales Ereignis war und damit vielleicht auf grundsätzlichen Strukturen der Meterologie beruht. Leider können wir uns die Entwicklung dieser Wolkenformation nicht wirklich schlüssig erklären!
Name:
Jens Rickmer Bothe/ Copilot Johann Alberts
Verein:
LSV Goslar
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Datum:
8.11..08
Zeitbezugssystem:
UTC
Startzeit: 10.27
Landezeit:
15.05
Startort:
Goslar Flpl. Bollrich
Höhenbezugssystem: QNH
Flugzeugtyp:
ASH 25/26 e
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Bodenwindrichtung:
230
bis 240
Bodenwindstärke:
schwachwindig
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Einstieg in die Welle: Versuch
der Harzwelle zwischen Goslar und
Wernigerode
ohne nennenswertes Ergebnis, dann gegen 14.00
Bildung
einer Wolkenformation 10 km nördlich der Harzkante
siehe
Foto (Cumulus-Welle)
Einstieg aus:
Winde/ Hilfstriebwerk
Einstieg in Höhe:
1300
Steigwerte:
0,1 bis max 0,5
Erreichte Höhe:
1550 ab 14.00 Uhr
Ausdehnung des Steiggebietes: oberhalb
cumulusähnlicher Wolken mit Lentibildung zwischen
Vienenburg und nördlich Ilsenburg für knapp 2 Stunden
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Höhenwindrichtung:
Südwest
Höhenwindstärke:
Brocken ca 30 kmh, im
Steiggebiet ehr schwächer
Temperaturangaben (Inversionen?): Inversion bis ca. 600/700 m im Lee des Harzes
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Freie Schilderung:
Für den Samstag lag eine gute Leewellenvorhersage vor. Der Bodenwind am Platz
war schwach, aber die Wetteroptik machte
Hoffnung! Nach dem Windenstart und Triebwerkseinsatz bis etwa 1300m MSL konnten
wir im bereich Harzburg/ Ilsenburg verschieden
Steiggebiete mit 0-1 m/s finden. Allerdings konnten wir nicht nennenswert über
die Ausgangshöhe hinaus steigen. Von Westen zog
eine hohe Schichtbewölkung herein, die eigentlich nicht vorhergesagt war. Eine
weiterer Motoreinsatz brachte uns auf 1400 nach Bockenem. In diesem Bereich
haben wir mehrere unter uns befindliche Wellen angeflogen, aber leider war auch
hier kein nennswerter Höhengewinn möglich.
Da die Föhnlücke am Harz weiter bestand haben wir nochmal den Bereich
Ilsenburg angeflogen. Aber die Situation war unverändert.mässig
sichtbare
Lentis hatten nur ein sehr kurze Lebensdauer, es gab nur kurzzeitig schwaches
Steigen. Als
wir gerade den Rückflug zum Platz antreten wollten, bemerkten wir deutlich nördlich
( etwa 10 km vom Harz entfernt) eine Wolkenformation aus
Cu mit oben angelagerter Lentis (siehe Foto). Die Formation reichte von etwa
Schladen bis nördlich Ilsenburg parallel zur Harzkante. In
1300
m MSL flogen wir die Vorderkante an und fanden 0,1 bis o,6 m/s bis auf 1600 m
bei sehr ruhiger Luftmasse und etwa 20 bis 25 kmh Wind. Vom
Platz aus konnte beobachtet werden, das immer wieder Cumuluswolken von unten in
die Lenti-Struktur einschoben, ohne jedoch in unserer Flughöhe
zu Störungen der Lentis zu führen. Die Formation blieb bis SS bestehen.
Das
ruhige Gleiten vor einem herrlichen Panorama hat uns für den
"Ausfall" der eigentlichen Harzwelle gut entschädigt!
Auch
nach der Landung konnten wir uns die Formation dieses Aufwindgebietes nicht schlüssig
erklären.
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Hinweise für eventuelle, ergänzende Angaben:
War der Flug / die Beobachtung "typisch" für das Gebiet? Nein, siehe
Bericht oben
Stärke, Lage und Höhenbereich von
angetroffener Turbulenz? Nach
Einflug in das abendliche
Steiggebiet absolut ruhig
Lage des Steiggebietes zur Windrichtung: annähern rechtwinklig
Leichte Nick-/Stampfbewegungen des Flugzeugs etwa in Maximalhöhe? nein
Bewölkung: Siehe oben
und Fotos
Scherungswellen in den Lentis abgebildet? nein
Tagesgang des Wetters: Zuvor
Durchzug eines Bewölkungsgebietes (Front ?)
Beobachtung anderer Flugzeuge? Der Bericht aus Minden/Porta von Marco klingt
sehr ähnlich
Vermuteter Auslöser: Annahme: wahrscheinlich Konvektion
in irgendeinem Zusammenhang mit dem Lee des Harzes??
Webcam Halberstadt: