Leewellenflug am Harz vom 15.01.08
[Volkmar Adam, Fluggruppe DLR Braunschweig]

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Am 14. war ich ja der einzige Segelflieger, der von Aschersleben aus gestartet war. Am 15. waren es immerhin schon drei. Die anderen beiden könnten ja vielleicht ihre Erfahrungen auch noch als Bericht einspeisen (?).

Am Abend des 14. habe ich versucht die Flugdaten zu analysieren, um eine Strategie für den Flug am 15. zu finden, die besser funktioniert.

  1. Wenn schon Motoreinsatz, dann für Steigflüge in größere Höhen.
  2. Die Steigzone östlich von Thale anfliegen und dann die Nordkante entlang nach Westen.

Der Wind am 15. in mittleren Höhen (um 75 km/h aus 225 Grad in 1600m NN) war allerdings noch stärker, als am 14.(um die 60 km/h aus 225 Grad) und blies auch am Boden schon recht kräftig.

Die Wolken zeigten wieder eine Wellenwolkenstruktur in großer Höhe parallel zu Harz-Nordkante. In etwa 800m Höhe flogen noch einige feuchte Wolkenreste der nächtlichen Störung durch die Gegend.

Nach dem Schlepp mit der Wilga auf  etwa 700m NN war kein Steigen zu finden und der Motor wurde in 560m NN gezündet für eine langen Steigflug auf 1600m NN. Danach Weiterflug Richtung Flugplatz Ballenstedt. In 450m NN wieder Motor zünden und weiter Richtung Quedlinburg bis auf 1600m NN (kurze Testphase ohne Motor bracht nix). Am südlichen Stadtrand von Quedlinburg Steigzone mit 0,4 m/s bis auf 1850m NN. Weiter steigend Richtung östlicher Ortsrand Thale zu der guten Stelle vom Vortag. Enttäuschung, da ging es nur runter und im nu war ich wieder auf 1380m NN. Zurück nach Norden kam ich dann endlich in eine kontinuierliche Steigzone, der ich in etwa 6km seitlichem Abstand zum Harzrand folgte. Nördlich von Wernigerode hatte ich dann 2900m NN erreicht und flog weiter auf dieser Linie bis zum Ende der Wellenwolke nordöstlich von Goslar. Die größte Höhe von 3600m NN erreichte ich nordöstlich von Wernigerode. Mit etwas Geduld wäre man auch noch etwas höher gekommen, allerdings hatte der Wind in der Höhe mehr auf 245Grad gedreht und in der Stärke abgenommen, was die Welle auch schwächer werden ließ.

Aber die Füße waren schon ordentlich kalt und daher trat ich den Rückflug an, der problemlos verlief. Noch ein kleiner Schlenker über Hettstedt und dann mit viel Rückenwind nach Aschersleben.

Fazit: Bei so starkem Wind steht die beste Linie wohl doch deutlich (6 – 8 km) nördlich der Harzkante. Und wieder eine Menge dazugelernt. Und nochmals vielen Dank nach Aschersleben.


Aufnahme vom 15.01.08, Position nördlich Bad Harzburg, Höhe 2800m, Blick zum westlichen Ende der Wellenwolke


Aufnahme vom 15.01.08, Position nördlich Bad Harzburg, Höhe 2800m, Blick nach Nordosten ins Harzvorland


Aufnahme vom 15.01.08, Position nördlich Bad Harzburg, Höhe 2800m, Blick nach Südwesten über den Harz


Flugweg - Flughöhe farbcodiert


Flugweg  - Steigen/Sinken farbcodiert


Barogramm - Steigen/Sinken farbcodiert



Variogramm - Flughöhe farbcodiert

 

 

Flugplatz Aschersleben:







Webcam Halberstadt: