Leewellenflug am Harz vom 14.01.08
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Bericht von Volkmar (Adam, Braunschweig):

Mein Wellenflug vom 14.01.08 mit einer ASW24E von Aschersleben aus.
Die Prognose (am 14.01.08 Welle bis 5000m) klang wirklich verlockend. Die Realität war eher ernüchternd, was sicherlich auch an mir gelegen hat.

Der Start erfolgte um 11:50 UTC  im F-Schlepp hinter dem Motorsegler in 160m NN. Die erreichten Steigwerte im Schlepp ließen die Hoffnung auf Wellenunterstützung über dem Stadtgebiet Aschersleben aufkommen. Nach dem Ausklinken in 890m NN Vorwärtstasten in Richtung „Windmühlenfeld“ westlich der Stadt, das häufig einen Welleneinstieg ermöglicht. Aber da war nix, also zurück Richtung Stadtgebiet, da war auch nix. Also in 350m NN Motor zünden und Steigflug auf  1400m NN.

In großer Höhe war eine lange Wellenwolke parallel zur Harz-Nordkante, aber in einigem Abstand von der Harz-Nordkante,  schwach zu erkennen, an der ich mich orientiert habe. Beim Weiterflug Richtung Quedlinburg gab es abwechselnd schwaches Sinken und Steigen, so dass ich nördlich der Stadt in etwa 1550m NN ankam. Ich hatte gehofft, dass es Richtung Blankenburg ohne großen Höhenverlust weitergehen würde, sah mich aber getäuscht. Nördlich von Blankenburg kam ich in etwa 900m NN an, fand dann aber eine Steigzone, die mich wieder auf 1150m NN brachte. Meine Vermutung war, dass bei Wernigerode das stärkere Steigen sein würde, also bin ich weitergeflogen (keine gute Entscheidung). Als ich nordöstlich Wernigerode starkes Sinken in 850m NN hatte, habe ich kehrt gemacht und wieder den Motor gezündet. In 1250m NN hatte ich wieder die Steigzone nördlich von Blankenburg erreicht und einen neuen Anlauf Richtung Wernigerode, diesmal weiter südlich, unternommen. Dies war auch keine gute Entscheidung.

Nun begann ich meinen Rückzug zu planen. Bis Sonnenuntergang hatte ich noch 1,5 Stunden Zeit, weiter westlich lockte inzwischen eine etwas prägnantere Wellenkontur, also zündete ich wieder den Motor, um einerseits wieder in den Gleitwinkelbereich für Aschersleben zu steigen und andererseits doch noch ein bischen in Richtung schöner Wellenwolke vorzufliegen. Der Steigflug Richtung Westen gestaltete sich recht zäh (mittleres Steigen nur 0,9m/s), denn offensichtlich war hier die Luftmasse eher am Absinken. Also definitiv Umkehr nach Aschersleben und weiterer Steigflug mit dem Motor bis zum letzten Tropfen Sprit, wegen geplanter Wartungsarbeiten an der Kraftstoffanlage.

Der Rückflug näher an der Harz-Nordkante über Blankenburg, Thale, Gernrode und Ballenstedt verlief problemlos. Am östlichen Stadtrand von Thale fand ich eine Steigzone mit 1m/s in 1700m NN (Stelle merken). Beim Überflug des „Windmühlenfeldes“ in 1600m NN war kein Steigen zu spüren, allerdings fand ich nördlich von Aschersleben eine Steigzone mit 0,5 m/s in 1300 m NN (Stelle merken). Der Abstieg erfolgte mit vollen Klappen und die lange Landung in Richtung 29, denn meine freundlichen Helfer aus Aschersleben wollten bald Feierabend machen. Wolfgang machte mir dann den Vorschlag, das Flugzeug aufgebaut in die Halle zu stellen und am 15.01.08 einen neuen Versuch zu wagen. Vielen Dank Wolfgang für deinen Vorschlag und alle Unterstützung der Ascherslebener Helfer.

Klaus Ohlmann sagt immer: „Je später der Abend, desto schöner die Welle“. Zumindest was die Optik angeht, hat er recht (siehe die Aufnahmen der web-cam Aschersleben vom 14. und 15. Januar).


Aufnahme vom 14.01.08, gegen 15:23 CET, Position Thale, Höhe 1800m, Blick nach Westen Richtung Brocken


Flugweg - Flughöhe farbcodiert


Flugweg  - Steigen/Sinken farbcodiert


Barogramm - Steigen/Sinken farbcodiert



Variogramm - Flughöhe farbcodiert

Info von Benjamin (Geller, Halberstadt):

Nachdem sich die angekündigte Welle den ganzen Tag nicht richtig zeigte (?) war es nachmittags soweit.
Die beiden Fotos entstanden um 16:00 in Halberstadt mit Blick Richtung Brocken (SW).

 



Webcam Halberstadt: