Leewellenflüge im Raum Porta, Hasselberg und Vogler am 28.12.07
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Bericht von Rolf Müller:

Datum: 28.12.07
Zeitbezugssystem: UTC
Startzeit: 10:33
Landezeit: 14:45
Startort: Porta
Höhenbezugssystem: Porta 40m
Flugzeugtyp: ASW 24
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Bodenwindrichtung EDVY: 200°  6 (Start) - 15 kt (Landung) 
Bodenwindstärke EDVY 6 kt (Start) - 15 kt (Landung) 
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Steigwerte: 0,3 ... 1,3 m/s (11 UTC), 2.0 ... 2,5 m/s (14:20 UTC)
Erreichte Höhe:  1900 m
Steiggebiete: südlich Hessisch Oldendorf bis "Sieben Seen" bei Rinteln
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Höhenwind: 250° / 35 - 40 kt 
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Der Schlepp-Pilot an der Porta hatte heute alle Hände voll zu tun. Gegen 10 Uhr baute sich zwischen Kaiser-Wilhelm-Denkmal und Porta-Flugplatz eine erste Welle auf, in der einige über die noch vorhandenen Restwolken in ca. 600 m steigen konnten. Als ich "an der Reihe" war, war diese Welle weg. Also gleich zur Schaumburg und den klassischen Einstieg gewählt. Da zu dieser Zeit die Bodenwindstärke noch recht gering war, trug der Hang zwar zuverlässig, aber nicht sehr hoch. Ich bin in ca. 500 m von der Schaumburg ins Wesertal vorgeflogen. Im Gegensatz zu früheren Erfahrungen musste ich sehr weit, fast bis über die Weser vorfliegen, um dort sehr turbulentes schwaches Steigen zu finden. Die noch vorhandenen letzten Wolkenfetzen halfen dabei wenig. Immerhin konnte ich in den Turbulenzen Höhe machen. In ca. 700 m war dann der Einstieg geschafft. Der Höhenwind war ungewöhnlich: Das GPS zeigte bei 90 bis 95 km/h nur noch 15 - 20 km/h GS, die Windrichtung war stark westlich (250° oder 260° geschätzt). Die Welle stand sehr nahe am Hasselberg. Ich bin dann noch ein bischen am Hang geflogen und habe 1 Std. vor SS nochmal einen Abstecher zu den Sieben Seen gemacht. Jetzt war der Einsteig problemlos in etwa 500 m, in 800 m wollte ich dann zur Porta zurückfliegen. Knapp westlich der Sieben Seen ging die Welle dann stellenweise mit 2- 2,5 m/s. Ich habe da noch einige Achten geflogen und dann aus Zeitgründen die Welle verlassen.
Meteorologisch war interessant, dass die Wellen auch bei sehr westlicher Höhenströmung funktionierten. Einen Versuch mit der Voglerwelle habe ich unterlassen, weil mir der Rückflug gegen den Wind zu riskant erschien.
PS: Die Wind- und Feuchtekarten in Wetteronline (vom GFS) haben die Situation (Windverhältnisse, Feuchte) 48 - 72 Stunden vorher sehr exakt vorhergesagt.

 

Bericht Marco Klostermann, Aero - Club Minden e.V.
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Datum: 28.12.2007
Zeitbezugssystem:  UTC
Startzeit: 09:50
Landezeit: 15:10
Startort: Porta Westfalica
Höhenbezugssystem: QNH
Flugzeugtyp: LS 4
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Bodenwindrichtung: um 200°
Bodenwindstärke: 8-18kt schwankend
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Einstieg in die Wellen: a) Flugplatz Porta  b) Wesertal südl. d.Schaumburg  c) Flugplatz Hellenhagen
Einstieg aus: a) F-Schlepp (400m)  b) Hangwind Wesergebirge c) Hangwind Ith
Einstieg in Höhe: jeweils ca. 400-500m
Steigwerte: bis 2 m/s
Erreichte Höhe: a) ca.800m b) ca. 1500m c) ca. 1800m
Ausdehnung der Steiggebiete:
a) Flugplatz Porta parallel zum Hang durchs Wesertal Richtung Süntel (teilweise nur vermindertes sinken bis sehr leichtes Steigen, über Platz Porta Steigwerte bis ca.1,5 m/s. Schon im F-Schlepp Richtung 23 war im Querabflug über der Weser deutliches Steigen.
b) Südl. der Schaumburg Richtung Hessisch Oldendorf (Hasselberg Welle), Nachmittags meldeten andere Flieger die Welle auch noch weiter bis Richtung Hameln.
c) Flugplatz Hellenhagen im Tal bis querab Flugplatz Ithwiesen (Vogler Welle), ein paar Flugzeuge waren noch weiter Richtung Hils.
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Höhenwindrichtung konnte ich nicht genau bestimmen, vielleicht haben hier andere noch Werte. Geschwindigkeiten über Grund (bei Ve ca. 85-90 km/h) teilweise nur noch um 10-20 km/h.
Es waren einige weitere Flugzeuge von Porta und Bückeburg/Weinberg aus in den verschiedenen Wellen. Die Hasselberg- sowie Vogler- Welle waren anscheinend den ganzen Tag über vorhanden. Der Hangwind muss um die Mittagszeit herum zeitweise sehr schwach gewesen sein (mehrere Außenlandungen am Süntel, bzw. bei Ithwiesen) zum Nachmittag hin aber wieder konstanter und stärker.
Nach dem Start und direktem Einstieg am Platz in Porta konnte ich durch's Wesertal bis zum Süntel fliegen, ohne direkt den Hangwind nutzen zu müssen. Nach dem Sprung zum Ith reichte der teilweise nur schwache Hangwind bis zum Flugplatz Hellenhagen, von dort aus war der direkte Einstieg in die Welle möglich. Den Rückweg zum Süntel startete ich in ca. 1800m über Hellenhagen direkt durch das Tal westl. des Ith zum Süntel. Ankunft in ca. 600m. Von dort aus ging's am Hang entlang bis kurz vor die Schaumburg, aus 500m direkter Flug ins Tal mit problemlosen Welleneinstieg. Der Hangwind wurde zu diesem Zeitpunkt wieder stärker so dass ich nach einer Wende im Westen (Lübbecke) nochmals bis zum Süntel am Hang entlang flog. Nach Berichten im Funk war aber auch jetzt noch (wohl etwas schwächer) die Welle an der Schaumburg vorhanden.

 












Bericht Achim (Wehrmann, Hofgeismar/Dingel):

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Datum:28.12.07
Zeitbezugssystem:  UTC
Startzeit: 10:17
Landezeit: 15:12
Startort: Porta-Westfalica
Höhenbezugssystem: QNH
Flugzeugtyp: Mosquito       ggfs. Spannweitenangabe:
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Bodenwindrichtung: SSW
Bodenwindstärke: 15-20 km/h
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Einstieg in die Welle:  SW' Schaumburg über der Schnellstrasse
Einstieg aus:       Hangwindwind
Einstieg in Höhe:  550m
Steigwerte: max. 1,7 m/s
Erreichte Höhe:    1620m
Ausdehnung des Steiggebietes:     Räumlich? Zeitlich?
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Höhenwindrichtung: 238°
Höhenwindstärke: 75 km/h
Temperaturangaben (Inversionen?):
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Freie Schilderung:

In Ergänzung zu dem Bericht von Marco Klostermann zeigte der Rechner in 1500m Höhe in der Welle an der Schaumburg WSW mit 75 km/h an. Im Süden zog gegen Nachmittag tiefe Bewölkung rein (war im Funk auch vom Dingel gemeldet worden). Im Anhang der IGC-file und ein Bild mit der Rotorwolke vor der Schaumburg ein anderes mit Blick Richtung SW.


13 Flugwege in der Hasselberg- ("Schaumburg"-) Welle, Flughöhe farbcodiert


13 Flugwege in der Hasselberg- ("Schaumburg"-) Welle, Steigen/Sinken farbcodiert


<13 Flugwege in der Vogler-Welle, Flughöhe farbcodiert


<13 Flugwege in der Vogler-Welle, Steigen/Sinken farbcodiert


Barogramm von 13 Flügen