Leewellenflüge im Raum Bautzen, Oberlausitzer Bergland, Liberec, Isergebirge, Slucknov (CZ), Neustadt vom 29.11.07
[Jürgen Dittmar, Klix]

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Datum: 29.11.07
Zeitbezugssystem: UTC
Startzeit: ab ca. 08:00
Landezeit: bis ca. 16:20
Startorte: Klix, Pirna
Höhenbezugssystem: Klix 150m
Flugzeugtypen: DG 1000, ASW 20L, LS6-18, Ventus CM, Ventus CT, Ventus BT, Discus 2 CT
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Bodenwindrichtung Klix: S
Bodenwindstärke Klix: ca. 25 km/h
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Steigwerte: 0,5 ... 1,5m/s, vor dem Rotor bis 2,5 m/s
Erreichte Höhe:  2400 m
Steiggebiete: Bautzen, Oberlausitzer Bergland, Liberec, Isergebirge, Slucknov (CZ), Neustadt
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Höhenwindrichtung: 1000 m ca. S - SSW mit ca. 40 - 50 km/h,
Höhenwindstärke: 2000 m ca. WSW mit ca. 30 km/h
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Der diesjährige Mangel an "klassischen" SW-Lagen hat auch etwas Gutes: Man fliegt auch bei Bedingungen, bei denen man sonst den Flieger stehen lassen würde. Und gerade diese suboptimalen Lagen bringen eigentlich die meisten neuen Erfahrungen.
So auch am 29.11.07. Die Wetterlage zeigte fast überall einen sehr westlich orientierten Wind. Lediglich in unserer Region war der Wind unter 1000m mit S-SW angekündigt. Darüber sollte der Wind auf WSW und ab 3000m fast rein W sein. Dazu das dieses Jahr übliche Windprofil, unten stark und nach oben  abnehmend.
In Klix standen 6 Flugzeuge am Start, darunter als Novum 3 reine Segler. In Pirna war Kai bereit.
Während die Motorisierten den bequemen Motoranflug auf Varnsdorf und Zittau durchführten, klinkten die "Segler" sportlich in Bautzen. Die Rotoren des Zittauer Gebirges waren dank der wolkenreichen Luftmasse aus Tschechien gut markiert, allerdings blieben die hochreichenden Wellen dank des ungünstigen Windprofiles aus. In 1500-1700 m war vorerst Schluss. Um so grösser die Überraschung, als die Segler hinter uns gutes Steigen an den Bautzener Bergen bis über 2000 m meldeten. Dem als Gast morgens noch eilig aus Berlin angereisten Herbert gelang in der Folge dann der Vorflug über einen Umweg über die Neukirch- und Neustadtwelle nach Zittau und Liberec zu fliegen. Also eine neue Premiere und wieder ein Baustein mehr!!
Die  Wellen des Zittauer Gebirges und des Jeschken brachten auch in der Folge trotz hartnäckigen Ausharrens nicht mehr als 1700 - 1800 m. Auch in Bogatynia war nicht wesentlich mehr zu holen. Ein mutiger Vorflug ins Isergebirge brachte in erster Linie trotz der Kälte sehr feuchte Hände beim Piloten und wurde aber schliesslich in 1300 m mit 2 - 3 m/s an einer kleinen Rotorwolke belohnt. Da die erhoffte starke Welle aber ebenfalls ausblieb, dauerte es einige Zeit, bis schliesslich 2400 m erreicht und der Rückflug gegen den Wind machbar war.
Auf dem Rückflug dann eine bemerkenswerte Erscheinung. Die Rotorbewölkung am Jeschken und bei Zittau, die bisher sehr deutlich nach Nord gedreht hatte, bildete mehr oder weniger plötzlich nach Osten aufschiessende und wieder abdrehende Fahnen. Es fand sich trotzdem an der üblichen Stelle bei Oybin Steigen und noch während des laminaren Steigens glätteten sich die Rotoren wieder, dafür war das Steigen mit einem Schlag ruhig, grossflächiger und reichte bis 2400 m. Der ganze Spuk hatte vielleicht 20 Minuten gedauert.
Insgesamt kein grosser Tag was Strecken und Höhen angeht, aber lehrreich und ein Genuss allemal.
Fotos und mehr unter www.aeroteam.de/index.php?whl=16140000&lg=de