Leewellenflug am Harz vom 30.09.07
[Rickmer Bothe, LSV Goslar]

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Jens hat am Sonntag zusammen mit Matthias Gedan nochmal einen ganz interessanten Flug gemacht.
Leider hatte uns die  zunächst geschlossene Bewölkung etwas irritiert, so daß wir ein wenig spät dran waren.

 

Name:  Jens Rickmer Bothe
Co-Pilot: Matthias Gedan
Verein:  LSV Goslar
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Datum:   30.09.2007
Zeitbezugssystem:     UTC 
Startzeit:                 10.59
Landezeit:               14.26
Startort:
Höhenbezugssystem:  MSL
Flugzeugtyp:    ASH 25 e   ggfs. Spannweitenangabe: 25m
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Startzeitpunkt
Bodenwindrichtung:  250 grad
Bodenwindstärke:      30 kmh
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1. EINSTIEG
Einstieg in die Welle:      11.10 Uhr   Wo?  NO-Ortsrand  Ilsenburg bis Westrand Wernigerode
Einstieg aus:                                   Winde-Klapptriebwerk
Einstieg in Höhe:                                1050 m MSL/ Triebwerk Aus 1250m
Steigwerte:                 0,5 - 1,5 m
Erreichte Höhe:           1850 m    Wann?  11.25 Uhr
Ausdehnung des Steiggebietes:     Entlang der Harzkante
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Höhenwindrichtung:       Brockenmeldung 12.00 UTC  ca. 60 kmh  260 Grad
Höhenwindstärke:
Temperaturangaben (Inversionen?):   Siehe Fotos  ,  zwei Wolkenebenen
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2. EINSTIEG
Einstieg in die Welle:      11.44 Uhr   Wo?   Westlich Ortsrand Thale
Einstieg aus:                                 Anflug aus erster Welle 
Einstieg in Höhe:                                1350 m MSL
Steigwerte:                 0,2 - 1,0 m
Erreichte Höhe:           2050 m    Wann?  12.12 Uhr
Ausdehnung des Steiggebietes:     Entlang der Harzkante
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Höhenwindrichtung:       Brockenmeldung 12.00   ca. 60 kmh  260 Grad
                                                            13.00   ca. 50 kmh  260 Grad
                                                            14.00   ca. 40 kmh  260 Grad
                                   Bodenwind         14.00   ca. 15 kmh  260 bis 270 grad

Temperaturangaben (Inversionen?):   Siehe Fotos  wie vor,  zwei Wolkenebenen
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Freie Schilderung:
Auf Grund der Wetterkarten hatten wir ab Donnerstag auf den Sonntag mit Wind für Welle gesetzt. Leider hat das Starkregengebiet sich langsamer als zunächst erwartet nach Norden verlagert. So war der Himmel gegen 8.00 Ortszeit im Bereich Goslar noch tiefhängend mit 8/8 bedeckt. Erst gegen 10.00 OZ bildete sich für uns im Bereich Harzburg/Vienenburg sichtbar die Leelücke aus. Vielleicht wäre ein Start genau zu diesem Zeitpunkt erfolgreicher gewesen. So konnten wir nach dem Start zunächst noch relativ gute Steigwerte in der ersten Welle antreffen. Vermutlich durch den nachlassenden Wind n Verbindung mit Einflüssen aus Thermik/Labilisierung wurden die Wellenaufwinde zunehmend gestört und kurzlebig und schließlich nicht mehr ausfliegbar. Auch ein abschließender Versuch mit Triebwerk die "verdächtigen" Stellen abzufliegen brachte keinen Erfolg. Allerding lag die Vermutung nah, das auf Grund der fast klassisch ausgebildeten Leekante der Staubewölkung fliegbare Wellenaufwinde in stärkerem Maß  vorhanden sein müssten. Ein paar Rätsel bleiben bei Wellenflügen doch oft zurück!
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Hinweise für eventuelle, ergänzende  Angaben:
War der Flug / die Beobachtung "typisch" für das Gebiet?  Optisch sind ähnlich Wolkensituationen häufiger in diesem Gebiet zu beobachten.

Stärke, Lage  und Höhenbereich von angetroffener Turbulenz? Mittlere Turbulenzen im Startvorgang ca 200m

Steigwerte: Verhältnismäßig ungleichmäßig
Lage des Steiggebietes zur Windrichtung: ca. 45 grad zur Windrichtung, aber weitgehend parallel zur Leekante des Harzes.

Bewölkung:      Siehe Fotos, über dem Harz bis Leekante untere Schicht geschlossen, ab Leekante cumulusartige Bewölkung (ohne nennswertes
                       Steigen beim Unterfliegen   teilweise mit "laminarer Oberseite", Steigen teilweise luvseitig dieser Wolken, Zweite Ebene Lentucularis
                      geschätzt ca. 2300 MSL,   diese Wolken konnten jedoch nicht erreicht werden, da die Steiggebiete jeweils nur kurzzeitig funktionierten.
Scherungswellen in den Lentis abgebildet? Nicht sichbar und auf Grund der Windmeldungen nicht zu vermuten
Beobachtung anderer Flugzeuge? Meldungen im Funk? "Buschtrommel"?
Der C- Falke unseres Vereins mit Jürgen Liebisch hat bei seinem Flug im Bereich "ohne Motor" nur sehr schwaches Steigen               
                                                angetroffen. Er ist mit Motor Versuchsweise auf 2200 MSL gestiegen und hat einige Wolken der oberen Ebene angeflogen
                                                 aber auch keine nenneswerten Steigwerte angetroffen(Start ca. 45 Min. nach uns)

Vermuteter Auslöser:  Harz mit Brocken und nebengelagerte Berge


Leekante etwa im Bereich Ilsenburg/Eckertal  Blickrichtung ca. Süd 


Leekante Blickrichtung West


Blick wie Foto 1 mit Wellenförmiger Oberseite der Unteren Wolkenschicht


Etwa gleicher Standort Blickrichtung ca. Ost, untere Wolkenschicht (Cu- ähnlich) mit Oberseite deutlicher Wellenstruktur unter 2. Wolkenebene darüber Lentis


Blickrichtung Süd, geschlossen Schicht über dem Harz, steigen bis in die nähe der 2. Schicht


Glatte Oberseite der unteren Schicht, rechter Bildrand Leekante Harz, Blickrichtung Ost


Blickrichtung west, nachlassende Strukturierung der Wolken gegen Ende des 2. Anstieges


Weiterhin bestehende untere Schichtbewölkung über dem Harz, nachlassende Ausprägung der Leekante (unterer Bildrand)


Flugweg - Flughöhe farbcodiert

 


Flugwege - Steigen/Sinken farbcodiert 

 


Barogramm - Steigen/Sinken farbcodiert

 


Variogramm - Flughöhe  farbcodiert

 


Vario - Statistik

 


Flugweg - 3D-Ansicht aus SW Flughöhe farbcodiert

 


Flugweg -
3D-Ansicht aus S Steigen/Sinken farbcodiert