Datum:
15.01.06
Zeitbezugssystem:
UTC
Startzeit:
13:07
Landezeit:
15:17
Startort:
Zell-Haidberg
Höhenbezugssystem: QNH
Flugzeugtyp:
Janus B ggfs. Spannweitenangabe:
18,2m
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Bodenwindrichtung: 120°
Bodenwindstärke:
7-8ktn
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Einstieg in die Welle: Östlich
des Flugplatzes Zell-Haidberg
Einstieg aus:
F-Schlepp
Einstieg in Höhe:
1400m
Steigwerte:
0,3-0,7 m/s
Erreichte Höhe:
2.100m
Ausdehnung
des Steiggebietes:
Direkt nach Ausklinken und man hätte, vorausgesetzt das Tageslicht wäre länger
vorhanden gewesen, weiterfliegen können.
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Höhenwindrichtung:
175°
Höhenwindstärke:
62km/h
Temperaturangaben (Inversionen?): in 2000m 2°C
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Freie Schilderung:
Nachdem uns der Wellenalarm fürs Wochenende erreicht hatte, hab ich mir täglich Rene's Wellenprognose angeschaut und festgestellt, dass am Freitag wohl ideale Bedingungen vorzufinden sein müssten. Allerdings war leider kein Flugbetrieb zustande zu bringen. Von Vereinskollegen habe ich gehört, dass an diesem Tag sehr starker Bodenwind "gewütet" hat. Die Enttäuschung über den verlorenen Tag war noch größer als Absehbar war, dass am Samstag der Winde soweit einschläft, dass die Welle zusammenbricht. Dies ist auch genauso eingetreten. Doch dann kam die Überraschende Wendung und der Wind nahm in der Nacht von Samstag auf Sonntag wieder zu. Nach einigen Telefonaten war ein Flugbetrieb "zusammengetrommelt". Nach einer etwas schwierigen Ausräumaktion aufgrund des hohen Schnees vor der Halle waren gegen 13Uhr UTC 3 Segelflugzeuge am Start gestanden und der schwache Bodenwind ließ uns schon befürchten, dass der große Aufwand umsonst war und es nur zu fröhlichem Abgleiten reichen würde. Aber die Staumauer auf der Südseite des Waldsteinkamms und die schnell ziehenden Wolkenfetzen die sich über dem Flugplatz auflösten, die uns auch zum fliegen überzeugten, waren als kleiner Wehrmutstropfen noch zu sehen. Ich bin in unserem Janus zuerst gestartet. In wenigen 100m Höhe merkte man schon wie der Wind deutlich zunahm aber der gewohnte Rotor blieb weitgehend aus. Ich habe dann über der Straße von Reinersreuth nach Sparneck ausgeklinkt (Typischer Einstiegsort bei S-SE Wind). Das Vario bewegte sich zwischen 0,3-0,5m/s. An der Groundspeed zeigte mir der PDA schon dass ein ziemlicher Höhenwind mich nur langsam vorwärts kommen ließ. Nach einem Kreis zeigte der Windrechner 180° und 62km/h. Ich habe erst Höhe getankt und auf die beiden Vereinsflugzeuge gewartet, die noch am Start standen. Zuerst gesellte sich die DG101 zu mir und dann kam die ASK21 hinterher, in der mein Vater und ein Flugschüler saßen. Wir sind dann zusammen in Richtung Osten geflogen wo das Steigen etwas zunahm und die erreichbare Höhe anstieg. Untypisch für mich war bis jetzt, dass man im steigen soweit nach Osten fliegen kann. Allerdings war die Nord-Süd Ausdehnung des Steigens ziemlich gering und so war der PDA mit der Flugwegdarstellung eine große Hilfe nicht zuletzt auch wegen des starken Windes und der Tatsache, dass das Band nicht senkrecht zur Windrichtung ausfliegbar war. In 2050m bin dann zurück Richtung Startplatz geflogen und habe dabei gesehen, dass im Lee des Schneeberges dem Wolkenbild nach auch eine Welle stand. Ich bin dann gegen den Wind dorthin geflogen und habe dort schwächeres Steigen, das weder so hochreichend noch so ausgedehnt wie am Waldstein war angetroffen. Nach kurzem probieren bin ich dann wieder zurück geflogen habe dort nochmals Höhe gemacht und dann waren schon fast 2 Stunden seit dem Start vergangen und die Sohlenheizung lag aufgrund der Befürchtung eines kürzeren Fluges sicher im Auto, und die Sonne bewegte sich langsam Richtung Horizont. Mit der Vorfreude auf den warmen Kachelofen im Clubheim machte ich mich an den Abstieg um als letzter zu landen (die anderen beiden haben aus Temperaturgründen schon vorher aufgegeben). In 400m genau über dem Flugplatz merkte man einen Rotor der sich langsam immer deutlicher bemerkbar machte. Aber die Landung verlief Verhältnismäßig unproblematisch. Nachdem die Flugzeuge wieder mühsam eingeräumt waren, merkte man wie der Bodenwind immer stärker wurde. Heute am Montag war es zumindest vormittags garantiert auch noch fliegbar, aber wie es so ist im Leben muss man sich das Fliegen erst wieder erarbeiten, und so konnte ich nur den Blick vom Boden genießen. Aber alles in allem für Januar ein sehr schöner Flug und ich hoffe, dass es in nächster Zeit nicht soviel schneit, dass man wieder nicht mehr fliegen könnte, im Falle dass der Wind wieder passt.
Darstellung der IGC-Daten des Fluges mit dem Janus:
Flugweg - Flughöhe farbcodiert
Flugweg - Steigen/Sinken farbcodiert
Barogramm - Steigen/Sinken farbcodiert
Variogramm - Flughöhe farbcodiert
Vario - Statistik
3D-Ansicht aus SE - Steigen/Sinken farbcodiert