Der Sonntag präsentierte sich schon beim Ausräumen a priori als klassischer Südwest-Wellentag (insbes. mit der Vorwarnung von Erland im Hinterkopf). So war es nicht verwunderlich, dass bereits mit dem ersten Start (ASK21) an unserem "großen Südwesthang" der Einstieg in das laminare Steigen aus der Winde heraus gefunden wurde. Trotz des herrlichen Wetters waren wir leider nur wenig Leute, vielleicht darin begründet, dass wir am Vorabend unser Abfliegen gefeiert hatten (einige Flugzeuge mussten drin bleiben). In jedem Fall konnten wir unsere Flieger fertig machen und einen nach dem anderen in die Welle hängen (insges. 8 im Laufe des Tages). Ich habe mit der Libelle den Einstieg direkt an der südwestlichen Ecke des Hanges gefunden in Form eines wenig ausgeprägten Mini-Rotors. Bereits ab 350 m QFE konnte dann gleichmäßiges Steigen (0,7 - 1 m/s) über Dorf Dörnberg gefunden werden. Das Steiggebiet verlagerte sich mit zunehmender Höhe etwas nach Osten Richtung Kirchditmold/Ahnatal und wurde dabei schwächer (0,2 - 0,4 m/s). Da das Steiggebiet ausgesprochen groß war, konnte durch recht langes Geradeausfliegen (ca. 8 - 10 min. pro Runde, bei 75 Kmh IAS) das geringe Steigen voll ausgenutzt werden, so dass es stetig höher ging. In 1400 m über Dörnberg (430 m NN) war dann erstmal Schluss. Ca. 30 Minuten später "gab die Welle nochmal Gas" und mit 0,1 - 0,3 m/s konnte ich meine max. Höhe von 2300 m NN erreichen. Die Welle schwächelte danach (ca. 13:30 UTC) und es ging mit ebenfalls geringen Fallwerten wieder stetig bergab. Zu diesem Zeitpunkt konnte der Einstieg auch nicht mehr aus der Winde heraus erflogen werden. Ich habe dann im Vorgelände Richtung Edersee mal nach einer möglichen weiteren Welle gesucht (entsprechende Erfahrungen hatte ich schon mal erflogen, Weidelsburg ~2000 NN). Leider nur Fallen mit max. 1 m/s gefunden, aber komplett laminar. Zurück am Platz konnte ich mich in 1400 NN wieder in einen Nullschieber einklinken, entschied mich aber nach ~ 3,5 Stunden Flugzeit zum langsamen Abseilen, wobei ich immer wieder kleine Aufwindfelder gefunden habe. Kurz nach meiner Landung um 14:22 meldete der bis zu letzt oben gebliebene Flieger (E1), dass die Welle wieder anzog (~ 1800 NN, 0,3 m/s). Mit den letzten drei Starts konnte dann wieder direkt am Hang der Einstieg erflogen werden, jedoch rückte der Sunset schnell näher, so dass der sich letzte Pilot (Felix Krull, Duo E5) aus 1200 m NN, 1 m/s mit dem Landen beeilen musste. Insgesamt gesehen ein wunderschöner Flugtag, den man von morgens bis abends voll auskosten konnte (wenn man den wollte). Der Nebel in den Tälern, der sich langsam verdichtete, trug mit seinen optischen Reizen ebenfalls zum klassischen Wellenfluggefühl bei.