Leewellenflug vom 05.02.05 am Acker
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Bericht von Matthias Picht, Hattorf:
Am Samstag hatten wir kein steigen im Lee vom Acker gefunden ( Windrichtung mehr S mit Windstärke 6-7 am Brocken). Vor dem Flug war ich beim Skispringen am Wurmberg ( Höhe ca. 950 m )
wo ich fast keinen Wind gespürt hatte ( In der Aue hatten wir am Boden stärkeren Ostwind ). 

Bericht von Töffi (Christoph Schwahn, Weper):
Da wir seit kurzem einen Motorsegler haben, musste ich natürlich am Samstag (5.2.) am Acker schauen, was es gab. Wind aus etwa 160 Grad, am Boden böig und recht steif. Im Harz aber Fehlanzeige. Bei dreimaligem Hinfliegen mit unterschiedlichen Umschülern habe ich erst gegen 16 Uhr 30 einen dynamischen Aufwind stärkeren Ausmaßes gefunden, der den dicken Motorsegler kurzzeitig mit 3 m/s hochkatapultierte, aber sehr schnell turbulent wurde. Höhe von 1300 auf 1800 m über Weper, Motor im Leerlauf - ich kenne die Maschine noch nicht gut genug, und ihr Anspringverhalten am Boden war nicht besonders überzeugend.
Ich nehme an, dass der Wind in der Höhe wieder nachgelassen hat und die Welle in 1800 m ihr Ende fand. Sie stand relativ dicht am Stieglitzeck (östlicher Übergang des Ackers zum Hochharz). Vorher am Brocken ähnliche Erfahrung gemacht, nur noch viel enger und turbulent, in ca. 1400 m über Weper.

Ja, wenn ich wüsste, was es war. Es war ein Zwischending aus Welle und Rotor: im leewärtigen Bereich vollständig laminares Steigen, beim Vorfliegen plötzlich turbulent, aber immer noch Steigen. Und: eigentlich ist der Rotor immer unten, hier trat die Turbulenz oben auf. Beim Brocken genau das selbe Phänomen. Für mich Indiz einer Windscherung bzw. eines starken Windgradienten (unten stark, oben schwach). GPS hätte da eine bessere Analysemöglichkeit eröffnen. Na ja, wir sind erst in den Anfängen und werden immer besser.

Info von Erland Lorenzen, DWD:
Ich war am 05. und 06.02 ebenfalls auf dem Brocken (am Boden) und habe die Versuche von mehreren Motorseglern gesehen. Heute die Temps der beiden Tage angesehen. Der Wind war nur in einer sehr schmalen Schicht (bis ca. FL60) stark genug für eine Wellenströmung. Danach nahm er rasch ab. M.E. konnte deshalb eine Welle nicht anschwingen und das turbulente Steigen deutet ja auch auf einen Rotor hin.