Wellen-Flüge vom 23.10.04 am Harz
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Dokumentinterne Links: Bericht von Herbert Horbrügger  Carsten Büddigs Flug  Fotos von Wolfgang Lieder   Fotos von Matthias Könnecke
Dokumentübergreifende Links:  Wetterinfo  
Downloads: IGC-Datei von Carstens (Büddig) Flug

Bericht von Herbert Horbrügger, Dingel

Die Wellenwarnung von Erland und die guten Windwerte haben uns schon früh nach Aschersleben gelockt. Ich bin von Berlin aus mit dem Hänger nach "Asche" gefahren. In Berlin wars schwachwindig aus Süd und ich war dann doch etwas skeptisch. Auf der Fahrt nach Magdeburg konnte ich dann riesige Lentis in bester Ausprägung über dem Harz erkennen und Du kannst Dir vielleicht vorstellen wie sich meine Stimmung dann schlagartig veränderte. In Asche angekommen waren Krümel mit seiner LS4 u. Michael mit dem Delmenhorster Duo und Karl-Heinz mit der PW5 schon auf dem Weg zum Start. Alles bewegte sich im Laufschritt, denn jeder war sich sicher daß es heute supergut gehen müßte !

Also schnell aufgebaut, die ersten 4 Flieger ließen sich schon auf ca 1200 m schleppen.

Dann im Funk: ... Null, schwaches Sinken, Null ... Also so überragend hatte sich das nicht angehört. Mit diesen Infos im Ohr ließ ich mich erstmal gegen den 60..80 km/h  WSW Wind schleppen. Ab 1300m stieg der Schleppzug nur noch mit ca 0,5 m/s. Die anderen waren schon wieder runter auf 600m. Ich dachte, vielleicht fliegen wir gerade durch den fallenden Teil einer Welle, also habe ich mich weiter bis auf 1800m gegen den Wind schleppen lassen. Es war mein erster Start in Asche und ich hatte noch keine rechte Ahnung hatte wo der Einstieg in die Welle sein könnte. Jedenfalls ließ sich nach dem Ausklinken ca 15 km nordwestlich von Asche am Rande des Harz ein " Null mit negativem Vorzeichen " erfliegen und ich habe mich so ca 30 min auf 1500m halten können. Die anderen waren inzwischen schon gelandet. Carsten Lindemann war zur gleichen Zeit in Wernigerode u. berichtete von ca 0,5 Steigen allerdings auch von aufkommendem Regen weiter im Osten und zusammenbrechen des Schwingungssystems.

Ich sank dann so langsam in die Konvektionsschicht herunter und hatte ca 4-6 Km nordwestlich von Asche über dem Windradfeld rotormäßige Turbulenz die sich nicht zum Steigen ausnutzen ließ. So gings weiter bis zur Landung.

Also schöne Riesenlenti mit Föhnlücke über dem Harz bis weit nach Süden, jedoch kein Erfolg Wellensteigen zu erfliegen. Ein 2ter Versuch am Nachmittag war leider auch nicht erfolgreich. Mit 2 weiteren Fliegerkameraden konnten wir nur Steigversuche in rotorturbulenzartiger Luft ohne Erfolg ausführen. Der auf ca 240-250° sehr westliche Wind u. die nach Süden reichende Front mit Regen hatte wohl das Schwingungssystem gestört.

Der Nachmittag klang aus mit Wernesgrüner auf einer herrlichen Nöhlebank im Windschatten bevor ich mich wieder nach Berlin zurückbegab.

Carsten Büddigs Flug:


Flugweg - Flughöhe farbcodiert


Flugweg - Steigen/Sinken farbcodiert


Barogramm - Steigen/Sinken farbcodiert


Variogramm - Flughöhe farbcodiert

Fotos von Wolfgang Lieder, Aschersleben:

Fotos von Matthias Könnecke, Bad Gandersheim


Nächtliche Welle am Harz - gekrönt vom Sternbild Stier mit Aldebaran, seinem hellsten Stern.
Blick von Clausthal-Zellerfeld aus in östliche Richtung.


dto.

.. und hier für einen ersten Eindruck ein Sat-Bild des Tages ohne nähere Angaben: