Info
von Klaus Reimann , LSV Ith Eschershausen:
Heute stand die Harzwelle wunderschön.
Wir sind zu dritt (Astir, Duo und Ventus) von Aschersleben gestartet und hatten
viel Spaß bis ca. 3600 m NN. Anbei sende ich Dir den Loggerschrieb, waren
immerhin auch 300 km.
Eine Frage bleibt noch: warum waren wir nur drei Flugzeuge am Start, die super-netten
Ascherslebener hätten bestimmt auch zwanzig in die Luft geschossen
Barogramm
Variogramm
Flugweg (Höhe farbcodiert)
Flugweg (Vario farbcodiert)
Flugweg (Rot = Steigen, Schwarz = Sinken)
Flugweg im Brockenlee (Rot = Steigen, Schwarz = Sinken)
Info von
Frank Huliczka (Verein/Platz?):
War heute mit unserem Mose in der Harzwelle bis 9000 ft.....
Bericht
von Florian Bartels (LSG Wolfenbüttel)
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Datum:23.11.03
Zeitbezugssystem: UTC
Startzeit: 09:31
Landezeit: 11:24
Startort: Große Wiese Wolfenbüttel
Höhenbezugssystem: QNH
Flugzeugtyp: SF25C Falke, Zweibeinfahrwerk, kein Verstellprop (D-KRAM)
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Bodenwindrichtung Große Wiese WF: Windstill
Bodenwindstärke Große Wiese WF: - - -
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Einstieg in die Welle: Ca. 11:45 über Stahlwerk Ilsenburg
Einstieg aus: Eigenstart
Einstieg in Höhe: Ca. 1200m
Steigwerte: 0...1,5m/s
Erreichte Höhe: 2200m zwischen Wernigerode und Ilsenburg
Ausdehnung des Steiggebietes: Lentiartige Strukturen standen entlang des
gesamten Harzes
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Höhenwindrichtung: Ca. SW
Höhenwindstärke: Ca. 40 – 50km/h
Temperaturangaben (Inversionen?): - - -
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Freie Schilderung:
Nachdem bereits am 22.11.03 lokale F-Schlepps direkt an der Gr. Wiese Wolfenbüttel
durchgeführt wurden (Wir haben seit neustem die offizielle Berechtigung dafür)
und direkt im Platzbereich vereinzelt Steigen angetroffen wurde, entschloß ich
mich für den Sonntag (nicht zuletzt auch wg. Der Warnungsmail von Erland!) die
Lage zu testen. Zusammen mit Olaf Schwarz vom Aero Club Braunschweig starteten
wir um 09:31 bei völliger Windstille Richtung Westen. Über dem Platz lag eine
geschlossene Wolkendecke. Am Harz war eine Aufhellung quer zur Leekante zu
erkennen. Nach Anlegen von südlichem SK Richtung Brocken war nach Durchsteigen
schwacher Turbulenz in ca. 600m Höhe laminare Strömung vorhanden. Nach
Ausschalten des Triebwerks hatten wir ca. 2-3km südlich des Platzes 0...max.
1m/s Steigen. Wir hielten uns einige Minuten und entschlossen uns dann zum
Weiterflug mit Motorkraft. Während des gesamten Fluges Richtung Wernigerode war
es absolut ruhig, keinerlei Turbulenz, Nach erreichen von Wernigerode und suchen
mit Leerlauf schalteteten wir den Motor in ca. 1200m über Ilsenburg ab und
stiegen im Gebiet zwischen Wernigerode und Ilsenburg mit der Autobahn als nördliche
Grenze bis auf max. 2200m mit 0 ... max. 1,5m/s. Der Wind hier lt. GPS ca.
40...50km/h.
Über Funk erfuhren wir von Aschersleben, das von dort auch Starts mit
Segelflugzeugen durchgeführt werden sollen. So entschlossen wir uns zum Rückflug
ohne Motorkraft um mit unserer ASK 21 ebenfalls einen Versuch zu wagen.
Diesen Flug schildere ich in dem nachfolgenden Bericht:
Name: Florian Bartels / Wulf Schmidt
Verein: LSG Wolfenbüttel
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Datum: 23.11.03
Zeitbezugssystem: UTC
Startzeit: 11:45
Landezeit: 15:00
Startort: Große Wiese Wolfenbüttel
Höhenbezugssystem: QNH
Flugzeugtyp: ASK21, D-0009
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Bodenwindrichtung WF Große Wiese: West
Bodenwindstärke WF Große Wiese: Ca. 15km/h
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Einstieg in die Welle: ca. 12:20 zw. Wernigerode und Ilsenburg
Einstieg aus:F-Schlepp
Einstieg in Höhe: 2400m
Steigwerte: 0...3m/s(Peaks), mittleres Steigen: 0,5m/s
Erreichte Höhe: 3500m zwischen Wernigerode und Ilsenburg
Ausdehnung des Steiggebietes: Lentiartige Strukturen standen entlang des
gesamten Harzes
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Höhenwindrichtung: Ca. SW bis West
Höhenwindstärke: Ca. 40km/h
Temperaturangaben (Inversionen?): - - -
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Freie Schilderung:
Nach zuvor erfolgtem erfolgreichem Versuch mit D-KRAM erfolgte um 11:45 der
Start zusammen mit Wulf Schmidt in der ASK21 (D-0009) Der Wind blies im
Vergleich zum Start zuvor (Windstille um 09:31) aus West mit ca. 15km/h. Nach
Abheben und Steigen bis ca. 600m diesmal deutliche Turbulenz südlich des
Platzes, danach wieder laminar bis zum Erreichen der Harzkante. Da wir nach dem
Ausklinken keinen Absaufer riskieren wollten, ließen wir uns bis auf 2500m
schleppen. Der Wind schien auf West gedreht zu haben, daher flogen wir etwas über
die Leekante östlich des Brockens und klinkten dort aus, hier fanden wir jedoch
kein deutliches Steigen und flogen zurück Richtung Ilsenburg wo wir mit
Steigwerten bis max. 1,5m/s auf 3500m max stiegen. Die beobacheten Lentis
schienen noch ca. 500m höher zu liegen. Im Verlauf des Fluges nahmen wir
Kontakt mit 3 weiteren Segelflugzeugen auf, die aus Aschersleben bzw. Goslar
kommend sich ebenfalls im Lee des Harzes bewegten. Deutliche Lentikonturen waren
wiederrum an der gesamten Leekante zu erkennen. Später bildeten sich auch im östlichen
Harzbereich deutliche Konturen aus. Der Wind schien zeitweise auf West zu
drehen. Nach zurückgehenden Steigen fanden wir dann zusammen mit zwei anderen
Segelflugzeugen wiederrum eng begrenztes Steigen zw. Wernigerode und Ilsenburg.
Hier hatten wir Ausschläge bis 3m/s, die wir kreisend in leichter Turbulenz
nutzen um wieder auf 3400 - 3500m zu steigen.
Wir flogen dann noch entlang der Leekante bis Ballenstedt und anschließend
wieder zurück bis Bad Harzburg. Aufgrund des bevorstehenden Sunsets und der
doch frischen Temperaturen (Wir hatten natürlich keine Angoraunterwäsche an)
flogen wir gegen 15:30 wieder zurück Richtung Wolfenbüttel. Richtung Norden
waren weitere Leewellen zu erkennen. Eine prägnante war hinter dem Elm zu
erkennen. Beim Höhenabbau im Raum südlich Wolfenbüttel bis zur Asse konnten
wir kein Steigen mehr finden, allenfalls kurze Nullschieber.
Fazit: Ein tolles Erlebnis, die gemachten Erfahrungen werden wir versuchen zu
nutzen, um auch die n-ten vielfachen der Harzwellen bis zum Elm hin zu „erfoschen“.
Dank gebührt auch Erland, der mit seinen Prognosen goldrichtig lag. Ein Ziel
wird sein direkt von Wolfenbüttel aus den Einstieg zu schaffen und dann von
Welle zu Welle bis zum Harz zu springen!
SCHNELLER-HÖHER-WEITER!
Barogramm
Variogramm
Flugweg (Höhe farbcodiert)
Flugweg (Vario farbcodiert)
Flugweg (Rot = Steigen, Schwarz = Sinken)
Flugweg im Brockenlee (Rot = Steigen, Schwarz = Sinken)
Bericht
von Uwe Janssen, LSV Ith Eschershausen
Wellenflug am Harz 23.11.03 mit ASTIR CS76 D-7362
Am 21.11 Wellenalarm durch Erland Lorenzen, nachmittags nochmals bestätigt.
Kurze Anfrage nach Aschersleben, ob wir kommen können, schnelle und kurze
Antwort : ja ! Am Sonntag um 7:00 die Stationsmeldungen vom Brocken und den Temp
von Bergen angesehen, beides positiv, also los. Anreise von Alfeld bei bedecktem
Himmel, ab Rhüden konnte über dem Ostharz die Föhnlücke ausgemacht werden.
Gegen 11:00 in Aschersleben freundlicher Empfang, die Flieger direkt am Start
zusammengesteckt. Gegen 12:00 Start hinter einem Mose, etwas mühsames
Anschleppen, danach problemlos. Nach dem Start direkt über Aschersleben
turbulentes Steigen, weiter geschleppt bis südlich Aschersieben über das
Windradfeld und in 700 m über Platz ausgeklinkt. Danach Steigen mit 0,7- 1,0
m/s bis 2300 im weitgehend ortsfest, kein weiteres Steigen mehr, nach Norden
gesucht, Fallen gefunden, also zurück, aber auch dort nur noch vermindertes
Sinken. Nach längerem Probieren und weiterem Höhenverlust entschlossen,
Richtung Quedlinburg vorzufliegen, etwa auf halber Strecke zwischen Ballenstedt
und Quedlinburg wieder Steigen, zunächst 1,5, dann 1 m/s bist auf 2500 m über
Platz. Weiterflug am Harz entlang Richtung Wernigerode, teilweise turbulentes
Steigen, über Ilsenburg im Lee des Brockens wieder stärkeres Steigen bis auf
3350 m 3510 m NN) über Platz. Auf dem Rückflug bis Ballenstedt kein Höhenverlust,
danach unter FL 100 abgestiegen und der Lenti weiter Richtung Osten gefolgt,
Nullschieber etwa bis zur Saale, dort umgekehrt und Richtung Aschersleben
abgestiegen, unterhalb 2000 m zunehmend turbulent, teilweise unangenehm jedoch
immer wieder Steigen.. Die Turbulenz hält bis ca. 200 m an, danach wieder
ruhig, Windstille auf dem Flugplatz. Alles in allem ein phantastischer Flug, Höhengewinn
2500m. Danke an die Flieger in Aschersieben für ihre freundliche Hilfe, an
Erland für die Wetterprognose, die DFS für das Öffnen des Wellenfensters und
an meinen Fluglehrer Klaus Reimann.
Barogramm
Variogramm
Flugweg (Höhe farbcodiert)
Flugweg (Vario farbcodiert)
Flugweg
Flugweg bei Aschersleben (Rot = Steigen, Schwarz = Sinken)
Flugweg im Brockenlee (Rot = Steigen, Schwarz = Sinken)
Bericht
von Holger Bogun & Michael Boos (LSG Wolfenbüttel):
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Datum:
23.11.2003
Zeitbezugssystem:
UTC
Startzeit:
13:13h
Landezeit:
15:05h
Startort:
Große Wiese,
Wolfenbüttel
Höhenbezugssystem: QNH
Flugzeugtyp: SF 25C Falke (100PS)
ggfs. Spannweitenangabe: 15,6m
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Bodenwindrichtung: Südwest
/ West (wechselnd drehend) in WF
Bodenwindstärke:
< 5 kts, teilweise Windstille!
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Einstieg in die Welle: 13:28h, bei
Ilsenburg, nördl. Autobahn
Einstieg aus:
Eigenstart
Einstieg in Höhe:
6000 ft
Steigwerte:
im Rotor bis 3,5 m/s in Spitzen 4 m/s, in d. Welle <
1 m/s
Erreichte Höhe:
10000 ft, zw. Ilsenburg u. Brocken
Ausdehnung des Steiggebietes: entlang
der Nordostkante d. Harzes, bis kurz vor Sunset
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Höhenwindrichtung: SW
Höhenwindstärke:
65 km/h
Temperaturangaben (Inversionen?): Boden, ca. 16°C
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Freie Schilderung:
Nachdem Holger mit dem MoSe (D-KRAM), ein SF-25C ohne Verstellpropeller, die ASK
21 (D-0009) in ausreichender Höhe im Harz abgesetzt hatte u. mit
widerstanderzeugendem Seil die Wellenaufwinde nutzen konnte, kehrte er nach WF
zurück, um das Seil gegen mich zu tauschen. Gegen 13:28h haben wir nördl.
Ilsenburg (nördl. d. Schnellstraße) in 6000 ft Höhe den Motor abgeschaltet u.
den Einstieg in einen Rotor geschafft.
Zu Anfang pendelte die Nadel des Variometers für einige Minuten in vollkommen ruhiger Luft zwischen +2,5 und +3 m/s (in Spitzen kurz bis 4 m/s!). Der Wind betrug ca. 50 km/h aus SW. Das starke Steigen schien sich auf einen kleinen Bereich, genau über der Ilseder Hütte, zu konzentrieren.
Im weiteren Flugverlauf wurde der Falke mehrfach mit samt Insassen in gleichmäßiges Schütteln und Vibrieren versetzt. Dieses geschah in verschiedenen Höhen und an verschiedenen Positionen und begann stets mit einem Abnicken der Nase. Es dauerte jeweils einige Minuten und erinnerte an Ruderflattern oder lockere Verbindungsbolzen, was die Sache nicht gerade angenehm machte.
Bei ca. 8500 ft endeten starke Turbulenzen und auch der starke Auftrieb. Die Luft wurde laminar. Teilweise hatten wir dann Aufwinde < 1 m/s, sind aber durch Vorfliegen in Richtung Brocken aus dem Aufwindbereich herausgefallen (Abwinde bis ca, 4 m/s). In ca. 6500 ft sind wir über Ilsenburg ein weiteresmal in den Rotor geraten und auf ca. 8000 ft gestiegen und durchgeschüttelt worden. Nach dem Verlassen des Rotors folgte ein laminarer Bereich mit geringen Aufstiegswerten u. dann weiterer turbulenter Bereich mit starken Auftriebswerten um 2,5 – 3 m/s (auch kreisend erflogen). Dieser brachte uns auf 10000 ft Höhe. Über uns (einige hundert Meter) war ein Duo Discus zu sehen – vermutlich die LD vom AC Braunschweig. Unsere ASK 21 flog währenddessen in etwa 3100 m entlang der Hangkante (Quedlinburg bis Bad Harzburg). Um etwa 14:45h haben wir den Harz verlassen, damit wir WF noch vor Sunset erreichen konnten. Auf dem Rückflug durchquerten wir südöstl. unseres Platzes in 2800 ft Höhe ein weiteres Aufwindgebiet mit etwa 0,5 m/s Steigen (ein weiterer Wellenbauch? 3. Schwingung?). Leider waren wir genötigt weiterzufliegen. Eine Schleife über der Asse zeigte uns, dass auch dort Hangflug möglich war. Um kurz nach 15:00h (alle Zeitangaben in UTC) sind wir in WF auf der Großen Wiese gelandet.
Noch ein kurzer Hinweis: Dadurch dass wir während unserer Segelzeit (1,5h) den Transponder aktiviert ließen und ab und an das Funkgerät genutzt hatten, war unser Akku deutlich entladen worden! Unsere Höhe war aber unkritisch, so dass der Motorstart kein Problem darstellte.
Bericht von Ulli Böhne und Wolfgang Berger (Aero Club Braunschweig):
Unsere erste
Harzwelle am 23.11.03
Am Anfang der meisten Erfolge steht eine fixe Idee und dann die Hartnäckigkeit
diese Idee umzusetzen.
Eigentlich war die Saison 2003 mit ungewöhnlich großen Strecken jetzt im
November schon lange beendet - die ersten Flugzeuge standen in der Werkstatt und
lange Bauabende waren angesagt - aber in unserem Fall hatte Ulli die fixe Idee -
und mich auch gleich damit infiziert - die Saison durch einen Wellenflug im Harz
zu verlängern.
So trafen wir uns wohlgemut am 01.11. gegen 8:30 um in Braunschweig um die
Hallentore aufzuschieben und mit dem DUO-Hänger zur Harz-Welle nach
Aschersleben aufzubrechen. Von Braunschweig aus war sogar Wellenbewölkung in
Richtung Harz erkennbar. Ein Anruf in EDCQ lies unseren Hoffnungsschimmer
schlagartig verblassen - Regen vor Ort und kein Flug- und Schleppbetrieb.
Ulli lies nicht locker und der erste Kontakt mit den Kameraden aus Aschersleben
trug schon bald süße Früchte. Im „Wellenalarm“ verkündete Erland
Lorenzen eine hohe Wahrscheinlichkeit für eine nutzbare Welle am 22. Und 23.11.
Da Ulli und ich beide nur am 23.11. Zeit hatten, war die Terminwahl schnell
erledigt.
Ein Blick in die Wettervorhersage für Sonntag den 23.11. bestätigte:
"Wind aus Südwest mit 8 Beaufort am Brocken". So stand der Fahrplan für
Sonntag fest:
·
9:00 Hallentore aufschieben, den
Vereins-DUO an den Haken nehmen und nach einem kurzen Telefonat mit Aschersleben
stand fest: Die Harz Welle steht!
·
10:15 Abfahrt - unser Ziel: EDCQ,
Heimat des LSV Ostharz
·
11:30 Ankunft in Aschersleben
Nach dem sehr freundlichen Empfang durch die Kameraden vom LSV Ostharz und
mithilfe 2er Kameraden vom Ith war schnell aufgerüstet (noch vielen Dank an die
hilfreichen Kameraden mit Ihrem Astir und Ventus) und um 12:20 erfolgte dann
unser Start. Im F-Schlepp der Wilga des LSV Ostharz ging´s mit Kurs auf
Ballenstedt zu. Wir haben uns ganz auf den ortskundigen Schlepper verlassen, der
uns in 900 m direkt im laminaren Steigen abgesetzt hat (perfekter Service!).
Den Flug beschreibt Ulli wie folgt:
Der Einstiegspunkt war knapp 10 km südwestlich vom Flugplatz Aschersleben über
einer Kartbahn. Das mittlere Steigen betrug ca. 0,8 m/s. Lokal bis 1,5 m/s. In
diesem Aufwindfeld mit einer Breite von ca. 5 km (parallel zur Harzkante)
konnten wir bis 2400 m steigen. Wellenbewölkung war direkt über der
Harznordkante zw. Gernrode u. Wernigerode (Primärwelle) und etwas weiter nördlich
zw. Halberstadt u. westl. von Aschersleben (Sekundärwelle) erkennbar. Die Lenti
der Sekundärwelle war dabei deutlich stärker konturiert. Unser Steiggebiet
hatte keine Lentibewölkung. Ein Versuch, das Steiggebiet der Sekundärwelle zu
finden war nicht erfolgreich, so dass wir wieder luvwärts Richtung Ballenstedt
vorgeflogen sind. Leichtes Steigen haben wir dann wieder zwischen Ballenstedt
und Quedlinburg in einer Höhe von 1900 m gefunden. Weit über uns (in ca. 4000
m) stand die Wellenwolke der Primärwelle. Von hier aus sind wir dann in z. T.
sehr schwachem Steigen parallel zur Harzkante Richtung Wernigerode/Ilsenburg
geflogen. Ein anderer, auch in Aschersleben gestarteter Pilot (ICR) meldete 1,5
m/s Steigen über dem Stahlwerk Ilsenburg. Als wir dann in Wernigerode ankamen,
war keine ausgeprägte Wellenbewölkung mehr erkennbar. Das Steigen in dem wir
bislang geflogen waren, hatte sich in vermindertes Fallen verwandelt. Zwischen
Wernigerode und Ilsenburg trafen wir in 2400 m dann einen turbulenten, lokal eng
begrenzten Aufwind (1,5 m/s) an, den wir dann im Kreisflug bis 3300 m (unsere
max. Höhe) ausflogen. (Der Wellenflugsektor war bis FL 190 freigegeben.) Kurz
darauf bildete sich wieder eine Lenti aus, deren Luvkante etwas weiter südlich
über dem Brocken stand. Andere Flieger meldeten im Funk max. Höhen bis 3500m.
Ein Erreichen bzw. Übersteigen der Wolken ist unseres Wissens an diesem Tag
keinem Piloten gelungen. (Vielleicht kommt aber noch ein Bericht von einem, der
es doch geschafft hat.)
Wir sind dann noch weiter westwärts bis nach Bad Harzburg geflogen, haben dort
aber kein Steigen mehr gefunden. Auf dem Rückweg konnten wir unsere Höhe noch
mal zwischen Wernigerode und Ilsenburg wieder auf 3000 m verbessern. Hier hatte
sich mittlerweile auch wieder eine klar konturierte Wellenwolke in ca. 4000 m
ausgebildet, die sich ostwärts bis Ballenstedt erstreckte. Zwischenzeitlich
waren auch sehr schöne Lentis in der Region nördlich Halberstadt (Sekundärwelle)
erkennbar, die scheinbar deutlich höher standen als die Lentis der Primärwelle
über der Harzkante. Den Rückflug nach Aschersleben haben wir gegen 15.20
begonnen, da von Südwesten deutlich tiefere Bewölkung hereinkam, die aus
unserer Position nach Regen aussah.
Den Flugplatz Aschersleben hatten wir um 15.40 unter uns. Beim Abstieg stellten
wir fest, dass direkt über dem Ortskern ein Rotor stand, der uns aus 500 m
problemlos wieder nach oben befördert hätte, wenn wir nicht die Klappen
gezogen hätten.
Am 23 November, teilweise mit Sonne im Cockpit und bei erträglichen –2 bis -4°C
das herrliche Harzpanorama zu genießen, war schon ein würdiger Abschluß für
diese tolle Flugsaison.
Mit der Landung um 15:55 beendeten wir dann diesen für uns beide ersten und
einmalig schönen Wellenflug.
Aschersleben war einen Besuch wert !
Im ersten Steiggebiet
Auf dem Weg nach Wernigerode
Kurz vor dem Rückflug (nach Aschersleben)
Nach der Landung